2013-01-14 10:18
2012-07-14 18:38
In dieser Anleitung möchte ich Ihnen zeigen, wie Sie aus etwas Draht, Lötzinn und Beflockung eine wunderbare und einmalige Kiefer zaubern können.
Schritt 1:
Als erstes werden die Drähte auf die gewünschte Länge des Baumes gebracht. Eine
Kiefer kann bis zu 30m hoch werden, daher ist eine Länge der Drähte von bis zu 13cm sinnvoll. Kleinere Bäume gibt es
natürlich auch. Es ist zu beachten, dass der fertige Baum etwas kürzer wird, als die Drähte.
Die Drähte werden dann
mit einem Stück Schrumpfschlauch zusammengefasst und auf einer Seite bündig geschoben. Durch ein leichtes Auseinanderbiegen
der Drähte kann der Wurzelansatz dargestellt werden.
Schritt 2:
Nun wird die Messingschraube mit dem Gewinde in den Schraubstock gespannt und
mit etwas Lötwasser benetzt. Die Drähte werden am hinteren Ende mit der Zange genommen und vorne in Lötwasser getaucht. Jetzt
auf der Lötspitze viel Lötzinn schmelzen und von unten gegen die Drähte halten. Das Lötzinn sollte sich nun zwischen die
Drähte ziehen. Dies solange wiederholen, bis der untere Teil des Stammes bis zum Schrumpfschlauch komplett verzinnt ist.
Die Messingschraube sollte auch großzügig verzinnt werden. Danach die Drähte an die Schraube halten und beides mit dem Lötkolben
erhitzen, bis das Lötzinn sauber zusammengeflossen ist. Dies kann einige Zeit beanspruchen, jedoch sollte dieser Schritt
ordentlich gemacht werden, damit der Baum später nicht von der Schraube abbricht.
Schritt 3:
Das aufgelötete Drahtbüschel wird jetzt senkrecht mit der Schraube in den Schraubstock
gespannt. Man greift von oben alle Drähte und fängt an sie zusammen zu verdrillen. Das sollte soweit gemacht, bis zu der
Stelle, an der die Baumkrone anfangen soll. Zwischendurch können immer wieder einzelne Drähte herausgebogen werden, welche
abgestobene Äste darstellen. Vier bis fünf sollten aber genügen, damit noch ausreichend Drähte für die Krone übrig bleiben.
Schritt 4:
Der Stamm wird nun mit
Flussmittel eingestrichen. Um den schon verlöteten Teil muss
ein feuchtes Tuch (Taschentuch) gelegt werden, damit sich dieser Teil
nicht mehr löst. Dann den Lötkolben von hinten gegen
die Drähte halten. Ist der Stamm genug aufgeheizt von vorne Lötzinn
zuführen. Sollte es nicht sauber zerfließen und sich
zwischen die Drähte ziehen, das Lötzinn zwischen den Stamm und den
Lötkolben halten. Dort sollte es auf jeden Fall funktionieren.
Das so lange wiederholen bis der Stamm außen fast glatt ist. Wenn außen
anfangen Tropfen herabzulaufen, dann aufhören und die Tropfen noch
verstreichen.
Schritt 5:
Nach dem Abkühlen können wir uns der Gestaltung der Baumkrone zuwenden. Hier werden die
übrigen Drähte immer weiter verdrillt. Überall, wo ein Ast stehen soll, werden zwei oder drei Drähte rechtwinklig herausgebogen.
Die Restlichen werden weiter gedrillt, bis zum Schluss nur noch zwei übrig bleiben.
Schritt 6:
Die herausstehenden Drahtbündel werden jetzt auch wieder verdrillt. Bei drei Drähten werden
erst alle drei zusammengedreht, nach einem kurzen Stück einer herausgebogen und die restlichen noch ein Stück verdrillt.
So entstehen nach und nach die Äste, die sich dann noch einmal teilen.
Um dem Baum ein ordentliches Alter zu bescheinigen,
kann die Krone jetzt mit der Zange noch etwas verbogen werden. So wirkt der Baum knorriger und natürlicher.
Schritt 7:
Die Äste und der Rest des Stammes werden nun wieder mit Lötwasser eingepinselt und verzinnt, wie
in Schritt 4 beschrieben. Hierbei sollte ein besonderes Augenmerk auf die Gabelungen an Stamm und Ästen gelegt werden. Hier
muss soviel Zinn aufgetragen werden, dass es wie eine natürlich gewachsene Verbindung aussieht. Zum Schluss werden noch die
dünnsten Äste passend gekürzt.
Schritt 8:
Das Grundgerüst des Baumes ist jetzt fertig. Nun beginnen wir mit der Gestaltung der
Rinde. Hierzu wird das Stopfgarn um die Schraube verknotet. Anschließend wird es immer schön paralell nebeneinander um den
kompletten Stamm gewickelt. Am unteren Ende können ruhig zwei oder drei Lagen aufeinander gewickelt werden. So wird der
Wurzelansatz noch einmal betont. Nach oben hin aber immer dünner werden. Am oberen Ende des Stamms wird der Faden mit
Sekundenkleber befestigt und abgeschnitten.
Schritt 9:
Durch die Fasern des Fadens sieht der Stamm jetzt aus wie ein schöner flauschiger
Teppich. Dies ist jedoch für die weitere Behandlung hinderlich und muss entfernt werden. Dazu wird der komplette Stamm kurz
mit dem Feuerzeug abgeflammt. Bitte vorsichtig sein, damit das Garn nicht anfängt zu brennen! Jetzt ist der Baum für den
nächsten Schritt fertig.
Schritt 10:
Fangen wir mit der Farbgebung
des Baums an. Wir beginnen mit einer dickeren
Schicht von dunkelbrauner Abtönfarbe. Der Stamm wird jetzt damit
komplett eingestrichen. In die noch nasse Farbe wird gleichmäßig
eine geringe Menge an feinen Sand gestreut. Danach den Stamm noch einmal
mit dem ganz feinen Sand einstreuen. Jetzt können die Äste auch
bepinselt werden. Auf diese wird nur der ganz feine Sand und auch nur
sehr wenig davon gestreut. Es sollen nur die Lücken
zwischen den Drähten etwas gefüllt werden.
Ist die erste Schicht getrocknet wird ein noch etwas dunkleres Braun angemischt.
Damit wird der Stamm noch einmal angemalt. Dieses Mal jedoch nicht so gleichmäßig, denn es soll mit der Farbe nur die
Kontur der Sandkörner etwas abgeschwächt werden.
Schritt 11:
Ist alles gut durchgetrocknet
wird der Knoten an der Schraube abgeschnitten und entfernt.
Durch die Farbe ist das Garn verklebt und kann sich nicht mehr lösen.
Jetzt zupfen oder schneiden wir Stückchen aus der grünen
Foliage. Diese Fetzen werden mit Weißleim auf die Äste geklebt. Dazu den
Leim dick auf die Äste auftragen und
anschließend die Foliage hineindrücken. Am besten ist es, wenn das Stück
um die Astgabel gelegt werden kann. Sollte man von unten
noch zuviel Ast sehen können, noch ein kleines Stück von unten anleimen.
Schritt 12:
Hier können wieder unschöne Fäden abstehen. Auch diese werden jetzt vorsichtig
mit dem Feuerzeug abgeflammt. Hierbei muss man jedoch um einiges vorsichtiger sein. Die Foliage brennt fast sofort. Diesen
Schritt sollten Sie im Freien durchführen, die Dämpfe riechen nicht besonders gut und sind außerdem noch ungesund. Es ist
jedoch die beste und schnellste Variante, den Fädchen Herr zu werden.
Fertig!
Ihr erster Baum ist nun fertig. Sollte er noch nicht perfekt sein, nicht aufgeben. Mit
etwas Übung und Geduld kann jeder diese Bäum fast naturgetreu hinbekommen. Wie hat schon vor langer Zeit ein kluger Kopf gesagt:
"Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen!" und "Übung macht den Meister!"
Kommentare